Dies bringen wir dir und trinken dir zu
du Alter,du Lieber, Getreuer!
Von oben hernieder schaust, Seliger, du
und lächelst: „So bin ich noch euer,
wenn Lebenden ihr der Toten gedenkt
und ihnen zur Ehren die Becherlein schwingt.
Wir dieselben, die fröhlich geklungen
da mein Mund mit euren gesungen.“
Es wandeln vorüber und steigen hinab
verehrte, vertraute Gestalten,
wir sinnen und suchen am blumigen Grab
die freundlichen Züge zu halten.
Dann kommen im wechselnden irdischen Lauf
die Jungen und immer noch Jüngre hinauf
und nehmen, was wir einst besessen
und haben die Alten vergessen.
Doch die wir dich kennen, wir pflegen hinfort
mit Freuden dein segnend Vermächtnis,
wir rufen dich wieder und halten dir Wort
und trinken zu deinem Gedächtnis.
Und fällt in den Trank eine Träne hinein
so würzet die Liebe der Enkel den Wein,
und bist du auch von uns geschieden
bleibst bei uns doch lebig hienieden.
Text: Julius Wolff „Singruf“
Musik: Simon Breu –