Die Zither lockt, die Geige klingt
juchhe, im Dorf ist Tanz
Der Michel seine Liesel schwingt
die Grete schwingt der Hans
Ein Mädel flink zu drehen
ist gar ein lustig Ding
ich mag nicht müßig stehen
und springe in den Ring
Des reichen Schulzen Kathrein
ist hochgemut und keck
des Müllers rundes Töchterlein
ist gar ein lieber Schneck
Doch von den Mädchen allen
die auf dem Plan hier sind
will mir zumeist gefallen
des Geigers braunes Kind
Den Silberling – nimm Alter, hin
und spiel dein schönstes Stück
Reich mir die Hand, Zigeunerin
ihr andern weicht zurück
Nun jubelt laut, ihr Geigen
ihr Flöten klingt und gellt
Denk, Mädel, uns zu eigen
wär heut die ganze Welt
Schau nicht so ängstlich vor dich hin
schlag auf die Augen hell
ich bin wie du, Landfahrerin
ein fahrender Gesell
Zu dein und meiner Freude
der Mai die Rosen schuf –
denn du und ich, wir beide,
sind besser als unser Ruf
Text: Rudolph Baumbach vor 1877 (1840-1905)
Musik: Ludolf Waldmann –
u.a. in: — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) —