Die Zigarren und die Mädchen

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Die Zigarren und die Mädchen
sind sich oft in vielen gleich
beide sind oft schief gewickelt
oft zu hart und oft zu weich

Auch das Deckblatt, auch das Äußere
täuschet oft bei beiden sehr
´s ist das Beste dran das Innere
ist oft hohl und ordinär

Selbst die Augen auf dem Blatte
sind oft künstlich nur gemacht
auch die Augen mancher Schönen
künden Tag, wenn innen Nacht

Man schließt öfter von der Farbe
fälschlich auf die Eigenschaft
so sind kühl oft die Brünetten
Blonde voller Glut und Kraft

Oft wird uns von der Zigarre
übel, die Genuß versprach
Was bei manchem hübschen Gänschen
Männern auch passieren mag

Die Zigarre ist noch Jungfer
wenn die Spitze unlädiert
und das Mädchen ist das reinste
das noch keines Mund berührt

Durch Zigarren und durch Mädchen
manches Unglück schon entstand
Kleider, Bärte, Häuser, Herzen
und so weiter sind verbrannt

Die Zigarre auf dem Lager
lange man gern liegen sieht
doch vor Mädchen, die ihr gleichen
jedermann sehr gern entflieht

Nur in einem sind verschieden
beide, die so harmoniert
die Zigarr´ gewinnt durch Alter
doch das Mädchen – das verliert

Text und Musik: Verfasser unbekannt
wohl eine Umdichtung von Die Zigarren und die Menschen (um 1850)
in Großes Volks-Liederbuch (ca 1900)
Anmerkung: Man stelle sich dazu eine stiernackigen, fettleibigen, reichen Zigarrenraucher vor…

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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"Die Zigarren und die Mädchen" wird auf diese Melodie gesungen:

Melodie zu Die Zigarren und die Mädchen