Die Welt ist ein Tanzboden

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Die Welt ist ein Tantz-Boden, worauf es unterschiedliche Spring absetzt
der Arme springt nicht hoch
tanzt ein geringes Sartarello, dann es heißt:

Arme Leut
arme Leut
Haben nit viel
Springen wol gar nit weit
Schweigen fein still

Der Baur muß Tantzen wie die Herrschaft pfeift
und muß Capriol schneiden trotz einen hungrigen Budel-Hund
wann er durch den Reiff springt, da lautet es also:

Alleweil
alleweil gehts & so zu
Der Pfleger nimmts Kalbl
die Herrschaft die Kuh.

Ein Reicher macht einen hohen Rundsprung
tanzt eine Galliada
ich glaubs, er kann leicht darzu singen

Umb und umb
umb und umb
Ist mir halt wohl
Gut, Geld und Fürstenthum
Macht mich gantz toll.

Aus dem Nachlasse des bekannten Wiener Predigers Abraham a Sancta Clara (Ulrich Megerle , gestorben 1709) erschienen 1723 in dem Verlage von Georg Lehmann (Wien und Nürnberg) die drei Bände der „Abrahamischen Lauberhütt“. Auf Seite 119 des zweiten Bandes, und zwar in dem Abschnitt, der die Überschrift trägt „Die gerechte Cur vor das Halß-Weh“, stellt nun Pater Abraham die Frage: Was ist die Welt? Und eine der Antworten ist  [wie oben]“: D. Volkslied 20 , 1918 , S. 2.

nach Steinitz I S. 69

 

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1709 : Zeitraum:
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