Die Vöglein in dem Bauer

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Die Vöglein in dem Bauer

Die Vöglein in dem Bauer
Sie singen ihrer Zeit
Kann mich dess nicht enthalten
Wenn auch die Lieb schafft Leid
Sollt ich mich ihr enthalten?
Ich seh sie gar zu gern.
Sprech ich dich, Liebchen, so selten
Schenk ich dir stolz mein Herz

Ich ging noch gestern Abend
So heimlich einen Gang
Nach meines Liebchens Türe
Sie wußt’s mir keinen Dank.
Steh auf, mein Allerliebste,
Steh auf und laß mich ein!
Ich schwör bei meiner Treue,
Ich lieb nur dich allein!

Schöns Lieb, wollst dran gedenken
Daß ich einst dein Liebster war
Und lag in deinen Armen
Nun bin ich unwert Gast
Du hast dich mein begeben
Doch trag ich noch guten Mut
Die Lieb blüht Winter und Sommer
Was der kühle Tau nicht tut

Ich zog von meinen Händen
Von Gold ein Ringelein:
„Nimm hin! du Allerliebste
Das war die Treue mein
Und so dich Jemand fraget
Wer dir das Ringlein gab
So sag mit hübschen Worten
Der einst mein Liebster war

Ich hörte gestern Abend
So lustig einen Sang
Mein Liebchen wollt Heiraten
Ich wußt ihr keinen Dank
Hat sie sich mein begeben
Trag ich doch noch guten Mut
Die Lieb blüht Winter und Sommer
Was der kühle Tau nicht tut

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 489)

Niederländisches Reiterlied in Übersetzung. Das Original (siehe unten), mit dem Anfange wie unter der Melodie, steht im Antwerpener Liederbuch. 1544, Nr. 28. Daher Hoffmann, niederländische Volksl. Nr. 86. Die Melodie in den Souterliedekens 1540zu Ps. 44

Liederthema:
Liederzeit: vor 1582 : Zeitraum:


CDs und Bücher mit Die Vöglein in dem Bauer:

Anmerkungen zu "Die Vöglein in dem Bauer"

Der niederländische Text:

Die vogelkens in der muiten
Zij zingen haren tijd
Waar zal ik mij onthouden
Ik ben mijn liefken kwijt
Waar zal ik mij onthouden
En ik haar zo gaarne aanzie
Al spreek ik u, liefken zo zelden
Ik schenk u mijn herteken, is fier

Ik ging nog gister avond
Zo heimelijk eenen gank
Al voor mijn liefkens deure
Zij wist mij kleinen dank
Staat op mijn alderllefste
Staat op en laat mij in
Ik zweer u op al mijn trouwe:
Ik had nooit liever dan di

Schoon lief laat u gedenken
Dat ik eens die liefste was
En lag in uwen armen
Nu ben ik een onwaard gast
Al heb gij mij nu begeven
Nog draag ik een hubschen moed
Die liefde bloeit winter en zomer
Dat de koele mei niet doet