Es wollt ein Müller spazieren gehn
wohl in dem grünen Walde
und wie er in den Wald hineinkam
drei Mörder ihm entgegenkam´n
drei Mörder und drei Räuber
Ach Müller liebster Müller mein
wisst Ihr uns kein schönes Jungfräulein?
wir wollen es teuer bezahlen
Der erste zog sein Beutel heraus
300 Taler zog er draus
Dem Müller für sein Weibchen
Der zweite zog sein Beutel heraus
600 Taler zog er draus
dem Müller für sein Weibchen
Der dritte zog sein Beutel heraus
900 Taler zog er draus
Dem Müller für sein Weibchen
Der Müller dacht in seinem Sinn
Das ist schon Geld für Weib und Kind
Mein Weibchen ist verkaufet
Und wie der Müller nach Hause kam
sein Weibchen hinter dem Ofen saß
mit ihren schwarzbraunen Augen
Ach Fräulein, liebstes Fräulein mein
Du sollst schon langst im Grünewald sein
Dein Bruder liegt am Sterben
Und wie sie in den Wald hineinkam
Drei Mörder ihr entgegenkam´n
Drei Mörder und drei Räuber
Der erste zog sein Mantel aus
Der zweite legt sie oben drauf
Der dritte will sie aufschneiden
Ach, Gott, wenn das mein Bruder wüsst
Der in dem Walde Jäger ist
Der tät euch alle erschiessen
„Schweig still, schweig still, mein Hündelein
ich hör mei´m Schwester sein Stimmelein
Wir wollen jetzt tapfer marschieren
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Verklingende Weisen (1926, Lothringen, gesungen von der Bickel-Kättel )
Ganz unterschiedliche Melodie weiter unten, gesungen von Molters Peter, 1918, ebenfalls aus Lothringen
Im Text wird angedeutet, dass von den Räubern nach einer jungen Frau gefragt wird: „wisst Ihr uns kein schönes Jungfräulein?“ , „Weibchen“, „Ach Fräulein, liebstes Fräulein mein“ – Interessant, dass der Pfarrer Louis Pinck diese Version, in der dann nicht die Ehefrau sondern die eigene Tochter als Hure verkauft würde, ganz kleine hinten im Buch in den Anmerkungen „versteckt“. In der ältesten Fassung von 1782 wird eine schwangere Frau verkauft.