Die Sonne von Mexiko (Der Navajo)

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Einst fuhr ich wohl nach Amerika
wohl nach dem Süden hin.
Ich einer Truppe Indianer
wohl in die Hände fiel.
Sie führten mich, o grausige Qual,
nach ihrem Lager hin.
Wo dann der Sohn des Häuptlings befahl,
was man mit mir anfing.
O Navajo ohne Scherz,
er wollte ja nur mein Herz

Ja, die Sonne von Mexiko,
war dieser Wild-West rothautger Navajo.
Heut noch brennt mein Herz lichterloh,
denk ich an Navajo

Es war wohl kurz nach Sonnenuntergang,
lag ich gefesselt dort.
Dem Häuptlings Sohn es gelang,
mich zu befreien doch.
Er hob mich auf und küsste mich heiss,
ja voller Lüsternheit.
Und ich gab ihm durch Küssen den Beweis
meiner Dankbarkeit.
Und er führte mich zum Waldesrand,
zeigte mir den Weg und verschwand.

Ja, die Sonne von Mexiko,
war dieser Wild-West rothautger Navajo.
Heut noch brennt mein Herz lichterloh,
denk ich an Navajo

Navajo ohne Scherz,
er wollte ja nur sein Herz.
Ja, die Sonne von Mexiko,
war diese Rothaut Wild-West von Navajo.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Lied der Kölner Edelweiß-Piraten

„Dieses Lied wurde laut Sondergericht Köln auch von der Navajo-Gruppe am Heumarkt und auf Fahrten gesungen. Dieses Lied wurde nach Aussage von Anton Kluxen von Navajos in der Margarethenhöhe am 12.12.1937 vor der Razzia gesungen.“ (Quelle)

 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1937 : Zeitraum:
Schlagwort:
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CDs und Bücher mit Die Sonne von Mexiko (Der Navajo):

Anmerkungen zu "Die Sonne von Mexiko (Der Navajo)"

Dieses Lied wurde laut Karl Schrotz von der Navajo-Gruppe am Kölner Georgplatz gesungen. Das Lied wurde auch von der Gruppe um Friedrich Jung, Karl Roggenbach und Fritz Eckert im Kölner Grüngürtel gesungen. Es wurde von der Gestapo bei Friedrich Jung gefunden und mit weiteren Unterlagen (Fotos, Brief, Gedicht  „Der Wilddieb„) der Akte beigeheftet.

Wie er und seine Gruppe zu dem Namen „Navajos“ komme, konnte Jung nicht erklären. „Der Name wurde uns von anderen zugelegt. Man rief uns in Ehrenfeld Navajos nach. In dem Lied ‚Die Sonne von Mexiko‘ kommt etwas von Navajos vor. Warum man uns Navajos nannte, weiß ich nicht.“ (Quelle)

Weitere Version:

Einst zog ich nach Amerika,
Wohl nach dem Süden hin,
Als einer Schar Indiania,
Ich in die Hände fiel.

Der Navajo war ohne Scherz,
Er wollte ja nur mein Herz.
Ja, ja die Sonne von Mexico
War ja die wildeste Rothaut der Navajo,
Heute noch brennt mein Herz lichterloh,
Denk ich an Navajo!

Sie banden an ein Pferd mich an,
Und fort ging’s im Galopp,
Bis daß wir dann im Lager warn,
Gab’s keinen einz’gen Stopp.
Das Blut mir fast gerann,
Was der Navajo ja mir begann!
Ja, ja . . . .

Man band mich an den Marterpfahl
Mit schrecklichem Geheul.
Sie zogen ihre Messer dann,
Schon flog das erste Beil.
Dann ging es Schlag auf Schlag,
Es flog der Tomahak!
Ja, ja . . . .

Sie stritten schon um meinen Skalp
Und um mein bischen Geld.
Ich sah mich schon verloren,
Da trat aus seinem Zelt
Der Häuptling der Navajo,
Der machte mich wieder froh.
Ja, ja . . . .