(Skigebote 1-23)
Der Schneeschuh bringt dir große Freud´
drum heg und pfleg ihn allezeit
Fein säuberlich wisch ab den Schnee
sonst gibt’s im Skistall einen See
Dem Schneeschuh schadet nasser Stand
drum stell verkehrt ihn an die Wand
Trag steil den Ski und stoße nicht
dem Hintermann ins Angesicht
Nach jedem Ausflug öl´ den Ski
im Sommer aber spanne sie
Dem Vormann tritt nicht auf die Bretter
sonst setzt es leicht ein – Donnerwetter
Laufst du auf schmalem Wege nur
tritt dem, der abfahrt, aus der Spur
Haut´s dich in Schnee auf schmaler Schneis´
Bahnfrei! Und raus aus dem Geleis
Und kommst in fremde Gegend du
so sause nicht dem Teufel zu
Wer Vorsicht übt bei rascher Fahrt
sich Ski- und Knochenbrüche spart
Des Winters Reinheit schone du
wenn´s trotzdem nötig – deck es zu
Gelüstet dich ein Sonnenbad
nimm´s abseits vom begangnen Pfad
Wenn´s klebt und pappt auf Schritt und Tritt
dann nützt dir auch – das Fluchen nit
Wo Bauerngrund dein Übungsrain
sollst du dem Eigner dankbar sein
Die Sprungbahn sollst du nicht betreten
dagegen hilf – wenn du gebeten
Verkommt dir einer – wer´s auch sei
zieh ohne Ski Heil nicht vorbei
Bei Skihochfahrten denke dran
der Schwächste gibt die Gangart an
Ist ein Genosse wo in Not
Hilf! Bis zum letzten Aufgebot
Schon das Wild, den Wald, den Hain
Schneeläüfer heißt Naurfreund sein
Die Winterluft, so frisch und rein
kein Raucher soll sie uns entweihn
Mensch, mache dich vom Wahne frei
daß deine Bindung – besser sei
Stets halte deine Sprache rein
von Fremdwort und von – Skilatein
Sitzt du in froher Freunde rund
So werb für deinen Schneelaufbund
Paul Dinkelacker , Stuttgart (1932)