Auf de schwäb’sche Eisebahna
Ka jezt alles G’sindel fahra
Fela Bueba Weib und Ma
Alles was no zahle ka
Rolla rolla rolla la
Fela Bueba Weib und Ma
Alles was no zahle ka
Auf de schwäb’sche Eisebahna
Geit es viele Schtationa
Stuckgatt Ulm und Biberach
Mecklebeure Durlebach
Auf de schwäb’sche Eisebahna
Geit es viele Reschtrationa
Wo ma esse und saufe ka
Alles was der Mage ma
Auf de schwäb’sche Eisebahna
Wollt amal a Bäurle fahra
Goat an Schalter lupft de Huet
A Bolet gebe san’s so guet
Bäuerle hat a Böckle kaufet
Und damit’s ihm nit vertlaufet
Bindet es der guete Ma
Hinta an den Wage na
Böckle thue nu wacker schpringe
s Fresse will i dir scho bringe
Setzt sie zue sei m Weible na
Zünd’t sei masigs Pfeifle a
Wie der Zug ischt schtande bliebe
Hat’s n zue sei’m Böckle triebe
Findet nur no Kopf und Seil
Hinta an deam Wageteil
Do ischt des Bäuerle zornig woare
Nimmt de Kopf bei seine Ohre
Schmeißt n was er schmeißn ka
im Konduktör an Schädel na
Dös ischt die G schicht vom selle Baure
Der sei Böckle hat verlaure
Böckle nimmt a traurig’s End
Kreuz Millione Sapperment
Text und Melodie in: Lustig in Ehren – Anleitung und Stoff zu guter Unterhaltung · Band 3
Von Ludwig Auer · 1886, S. 99
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :Bereits 1859 erschien als „Handbuch für gebildete Reisende und mit einer Eisenbahnkarte „Die Schwäbische Eisenbahn – Topographisch historisch und ästhetisch geschildert“ von G Kuttler. Das Spottlied auf die „Schwäbische Eisenbahn“ taucht um 1886 in Liederbüchern auf. Das Liederbuch für die Deutsche Turnerschaft (Von Ferdinand Götz, 1897) nennt als Quelle „Fliegende Blätter“, gesungen wurde hier ebenso wie im Pfadfinder-Liederbuch (Maximilian ... weiter lesen...
Liederthema: Eisenbahn, Bauernlieder
Liederzeit vor 1886 - Zeitraum: 1871-1918: Deutsches Kaiserreich
Stichwort: Geschichte dieses Liedes: Schwäbische Eisenbahn
Anmerkungen:
Im Dezember 1887 steht in der „Philister-Zeitung der Münchener Studentenverbindung Apollo“ über die Reise eines Studenten von Heidelberg nach München:
„Dann erst gibt er dem Ross die Sporen, in die Prosa der Neuzeit übertragen: einem grantigen Kondukteur seine Fahrkarte, und wenn er das Glück genießt auf Allemanniens feurigen Dampfrossen die Reise nach dem Jsartale anzutreten, vertreiben ihm seine Nachbarn im nächsten Coupé gründlich mittelalterlich unzeitgemäße Träumereien, wenn sie ihm ihr hohes Eisenbahnlied vorkrähen: „Auf de schwäbische Eisebahna / dau darf alles Gsindl fahra ….“ Ein hübscher Kontrast zu Alt-Heidelbergs letzter Strophe …“