Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster nein bringen

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Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster nein bringen
da wollen wir ihnen aber auch kein Vesper mehr singen
da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns drei Heringe gebracht
Drei Heringe kling klang gloribus
und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Ent gebracht
Ent, Ent, Schnabeldibus, drei Heringe, kling klang gloribus
und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Gans gebracht
Gans, Gans, Breitefuss, Ent, Ent, Schnabeldibus, drei Heringe, kling klang gloribus
und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Geis gebracht
Geis, Geis, Täpferfuss, Gans, Gans, Breitefuss, Ent, Ent, Schnabeldibus, drei Heringe, kling klang gloribus
und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Schwein gebracht
Schwein, Schwein, schlag drein, Geis, Geis, Täpferfuss,
Gans, Gans, Breitefuss, Ent, Ent, Schnabeldibus, drei Heringe, kling klang gloribus
und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Kalb gebracht
Kalb, Kalb ums halb, Schwein, Schwein, schlag drein, Geis, Geis, Täpferfuss,
Gans, Gans, Breitefuss, Ent, Ent, Schnabeldibus, drei Heringe, kling klang gloribus
und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Kuh gebracht
Kuh, Kuh macht Muh, Kalb, Kalb ums halb, Schwein, Schwein, schlag drein,
Geis, Geis, Täpferfuss, Gans, Gans, Breitefuss, Ent, Ent, Schnabeldibus,
drei Heringe, kling klang gloribus und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster neinbringen
Da wollen wir ihnen auch kein Vesper mehr singen
Da haben sie sich denn einst bedacht
und haben uns eine Pferd gebracht
Das Pferd wollen wir verkaufen
das Geld wollen wir versaufen
Kuh, Kuh macht Muh, Kalb, Kalb ums halb, Schwein, Schwein, schlag drein,
Geis, Geis, Täpferfuss, Gans, Gans, Breitefuss, Ent, Ent, Schnabeldibus,
drei Heringe, kling klang gloribus und was ich euch singen und sagen muss
Orationibus

Text und Musik: Verfasser unbekannt – ein satirisches Trinklied vor dem Hintergrund der Bauernausplünderung durch die Kirche. Diese hat eine lange Tradition bis weit ins Mittelalter hinein.
in Verklingende Weisen I – Volkslieder aus Lothringen (1926)


CDs und Bücher mit Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster nein bringen:

Anmerkungen zu "Die Lumpenbauern wollen uns nichts mehr ins Kloster nein bringen"

Die hohen Würdenträger der Kirche waren im Mittelalter entweder selbst Reichsfürsten, oder sie beherrschten als Feudalherren, unter der Oberhoheit andrer Fürsten, große Strecken Landes mit zahlreichen Leibeignen und Hörigen. Sie exploitierten ihre Untergebenen nicht nur ebenso rücksichtslos wie der Adel und die Fürsten, sie gingen noch viel schamloser zu Werke. Neben der brutalen Gewalt wurden alle Schikanen der Religion, neben den Schrecken der Folter alle Schrecken des Bannfluchs und der verweigerten Absolution, alle Intrigen des Beichtstuhl in Bewegung gesetzt, um den Untertanen den letzten Pfennig zu entreißen oder das Erbteil der Kirche zu mehren. Urkundenfälschung war bei diesen würdigen Männern ein gewöhnliches und beliebtes Mittel der Prellerei.

Aber obgleich sie außer den gewöhnlichen Feudalleistungen und Zinsen noch den Zehnten bezogen, reichten alle diese Einkünfte noch nicht aus. Die Fabrikation wundertätiger Heiligenbilder und Reliquien, die Organisation seligmachender Betstationen, der Ablaßschacher wurden zu Hülfe genommen, dem Volk vermehrte Abgaben zu entreißen, und lange Zeit mit bestem Erfolg. Diese Prälaten und ihre zahllose, mit der Ausbreitung der politischen und religiösen Hetzereien stets verstärkte Gendarmerie von Mönchen waren es, auf die der Pfaffenhaß nicht nur des Volks, sondern auch des Adels sich konzentrierte. (Bauernkriege)

„Vorgesungen von Pierre Gerné , Sohn von Papa Gerné (geboren 1873 zu Gebenhausen , wohnhaft zu Hambach ) der ebenfalls viele Lieder weiss. Melodie aufgenommen von J. Edel am 21. Januar 1926. Das Lied heisst im Volksmund „Die lutherisch Vesper“. Peter Maslo , geboren 1885 zu Roth , singt nach seinem Großvater Nicolaus Kleckner (1811-1894) aus Roth sogar folgende Eingangsworte und statt „Lumpenbauern“ „lustige Bauern“:

Der lutherisch Pfarrer und s´Kättele
sie singen miteinander das Vesperle
Ihr Herren, was will ich euch singen und sagen
Die lustigen Bauern wollen uns nichts mehr ins Kloster eintragen
und wenn sie uns aber nichts mehr wollen bringen
da woll´n m´r auch kein Vesper mehr singen
da haben´s  sich gleich wieder bedacht
und haben uns drei Häringe gebracht
Drei Häringe etc…..

Und vom Pferd am Ende heisst es:

Das Pferd woll´n wir verkaufen
das Geld woll´n wir versaufen
bei rotem kühlen Wein
wo schöne Mädchen sein“