Die Liebe zu den Bergen
ist altes Ahnengut
das nicht in manchen Särgen
das in dem Volke ruht
und ob sie lang auch schliefe
stets wacht sie wieder auf
und zieht aus Tal und Tiefe
zum Himmel uns hinauf
Die ältsten schon der Väter
wie liebten sie die Höhn
zu atmen hoch im Äther
wie fanden sie es schön
da fühlten ihrem Gotte
sie sich verwandt und nah
es scholl dem Feind zum Spotte
ihr Siegesjubel da
Und als im Schlachtgewitter
die neue Zeit erschien
man sah den stolzen Ritter
hinauf zur Höhe ziehn
mit Zinnen und mit Türmen
die feste Burg erstand
in hundertjährgen Stürmen
beherrschend Leut und Land
Ein dritter in dem Bunde
erschien mit Recht und Fug
als längst die letzte Stunde
der Burg, dem Ritter schlug
Ein Retter, der die Liebe
nun zu den Bergen hegt
und daß sie nicht zerstiebe
die hehren Häupter pflegt
Wer mag wohl dieser dritte
von dem ich singe, sein?
wir stehn in seiner Mitte
es ist der Albverein
Er, der nun uns, die Söhne
hin zu den Bergen weist
und ihre Pracht und Schöne
in Wort und Liedern preist
Hei! Wie der Funke zündet
die Flamme schwillt und sprüht
da ist gar leicht gegründet
wo innres Leben glüht
das ist ein froh Sichfinden
wenn Lust den Pförtner macht
ein freudig Sichverbinden
wenn alte Lieb erwacht
So laßt in rechter Treue
uns stets verbunden sein
das Altes sich erneue
im Schwäbschen Albverein
Entrückt dem Weltgetriebe
auf hohem freiem Stand
soll mehren sich die Liebe
zum deutschen Vaterland
Text: Greiner , Stuttgart , 1901
Musik: auf die Melodie von In allen guten Stunden ()
in Albvereins-Liederbuch (ca. 1900)