Die Hellebarden blinken
im schönsten Sonnenschein
die Pauken und die Zinken
die tönen lustig drein
und hoch auf stolzem Schimmel
und voran der General
hinan ein bunt Gewimmel
der Landsknecht frohe Zahl
Sie sehn die ganze Erde
von ihrem muntern Pferde
Sag Bauer willst du mit?
Komm her und halte Schritt
Was soll das lange Zagen
was schlägst du nicht gleich ein?
Wer wird sich immer plagen
und Stier vorm Pfluge sein?
Vergeblich ist dein Säen
und Mühen früh und spat
der Feind läßt dich nicht mähen
zertritt dir deine Saat
Hinweg mit den Beschwerden
du solltest Landsknecht werden
sag, Bauer, willst du mit
komm her und halte Schritt
Wir jagen und wir reiten
im kaiserlichen Heer
und wo wir stehn und schreiten
da wächst das Gras nicht mehr
Wir lieben schöne Mädchen
und trinken roten Wein
im ersten besten Städtchen
da ziehn wir singend ein
da strecken wir die Glieder
auf weißem Linnen nieder
sag, Bauer, willst du mit
komm her und halte Schritt
Viel alte Weiber flennen
und jammern laut um Brot
laßt sie zum Teufel rennen
der lindert ihre Not
Ein Landsknecht braucht nicht hungern
hat alleweil genug
wenn andre gierig lungern
sitzt er beim vollen Krug
wenn andre frierend warten
sitzt er bei Spiel und Karten
sag, Bauer, willst du mit
komm her und halte Schritt
Das rote Gold genommen
trink aus den Werbetrank
als Landsknecht sei willkommen
der Kaiser weiß dir Dank
schnall um das Ledcrkoller
hinauf dann auf das Roß,
das macht dich groß und voller
und ziert den ganzen Troß
die Waffen sollen klirren
die Feldpaniere schwirren
weithin geht unser Ritt
wohlan, nun halte Schritt
Text und Musik: Walter Gättke (1927)
aus „Zehn Landsknechtweisen“ in St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935)