Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm

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Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm

Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm,
Der Regen durchrauschte die Straßen.
Und durch die Glocken und durch den Sturm,
Gellte des Urhorns blasen.

Das Büffelhorn, das so lang geruht,
Veit Stoßperg nahm´s aus der Lade.
Das alte Horn, es brüllte nach Blut
Und wimmerte: „Gott genade!“

Ja, gnade dir Gott, du Ritterschaft!
Der Bauer stund auf im Lande,
Und tausendjährige Bauernkraft
Macht Schild und Schärpe zu Schande.

Die Klingsburg hoch am Berge lag,
Sie zogen hinauf in Waffen,
Auframmte der Schmied mit einem Schlag
Das Tor, das er fronend geschaffen.

Dem Ritter fuhr ein Schlag ins Gesicht,
Ein Spaten ihm zwischen die Rippen,nsdaLinsda
Er brachte das Schwert aus der Scheide nicht
Und nicht den Fluch von den Lippen.

Aufrauschte die Flamme mit aller Kraft
Brach Balken, Bogen und Bande,
Ja, gnade dir Gott, du Ritterschaft:
Der Bauer stund auf im Lande!

Text: Börries Freiherr von Münchhausen – (1874-1945)
Melodie: Hans Wendelmuth –  (1923)

CDs und Bücher mit Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm:

Anmerkungen zu "Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm"

Das Lied wurde bekannt durch den Wandervogel bzw. die bündische Jugend in der Weimarer Republik. Die Komposition soll 1923 entstanden sein, noch unklar, wann der Text entstand. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war Revolution in Deutschland, eventuell ist der Text eine Reaktion darauf? Das Lied steht in vielen national-sozialistischen Liederbüchern.

"Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm" in diesen Liederbüchern