Die Fraue die herüberkomme
Net mehr ganz jung, vom Vatterland
Sind gegen alles eingenomme
Und schimpfe als, es is e Schand
Die Wasch verdirbt von dere Seife,
Die Blume hätte kei Geruch,
Die Vögel könnte hier net peife,
Und Dienstmägd warn e wahrer Fluch.
Zu wäßrig warn die Brunnekresse,
Zu locker sin die Kappesköpp,
Und Quetsche krag mer kein zu esse,
Und die Kartoffle hätte Knöpp.
Es war kein Land zum Einzemache,
Die Pirsching dehte üwergehn,
Die Zwiwelcher, die thun net krache,
Und auch die Gurke sind net scheen.
Die Kälwer hawe Ochseknoche,
Die Gans die hätte thranig Fett;
In dene Heerd kann mer net koche,
Wann mer nur deutsche Dippe hätt!
Se thun auch bitter sich beklage,
Und komme in e wahre Raasch,
Sich mit me ganze Haus zu plage,
Daheim – da hat mer sein Etaasch!
Noch letzt hat mer e Dam‘ verzählt,
Sie lebt erst hier seit eme Jahr,
Ein‘ die mit eme Haus sich quält,
Wie’s drüwe bei ihr’m Vatter war.
Da könnt ich freilich net viel sage,
Und mir liegt auch en Deuwel dran –
Wem’s hier in gar nix will behage,
Dem rath ich ebe’s Heimgehn an.
Text: Georg Asmus , in seinem “ Skizzebüchle “ (1875) –
Musik: ?
Quelle: Lutz Röhrich , Auswandererschicksal im Lied , in:
Peter Assion , Der große Aufbruch . Studien zur Amerikaauswanderung.