Die Franzosen brachen ein
Bei Mannheim übern Rhein
Denn sie wollten frisch wagen
Stadt und Festung zu belagern
Sie bauten schon auf
Und schossen darauf
Der französische General
Gab den Deutschen Befehl
Stadt und Festung müßt ihr‘ uns geben
Sonst kost’s euch euer Leben
Mit Feur und mit Flamm
Schießen wir euch zusamm
Der deutsche General
an seine Leut befahl
So lang die Stadt nicht liegt in der Asche
Und das Tuch nicht brennt in der Tasche
So lange lass’n wir nicht
Festung Philippsburg im Stich
Wie ein Donnerwetter schlug es ein
Das Kanonenfeuer übern Rhein
Da fing an zu laufen
Der ganze französische Haufen
Wir begehren auf Ehr
Eure Festung nicht mehr
Sechs Tag und sieben Nacht
In Feuer zugebracht
Herzog Adolf, du sollst leben
Dein Kronprinz daneben
Und alle Offizin!
Lustge Nassauer* sind wir!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 342)
Parodien, Versionen und Variationen:
CDs und Bücher mit Die Franzosen brachen ein bei Mannheim:
Anmerkungen zu "Die Franzosen brachen ein bei Mannheim"
Soldatenlied. Text
- a) wie hier aus dem Nassauerlande, noch mündlich 1888 (ohne 4. Strophe)
- b) aus dem Odenwald bei Hildebrand Nr. 66 (daher die 4. Str.)
- c) aus Franken, Ditfurth fränk. VL. II, 227 (mit Mel.)
- d) aus Thüringen; O. Schade, Weimar. Jahrb. III, 315. —
Die 5. Strophe ist eine neuere Zusatzstrophe, erst 1848 entstanden und echt soldatisch. Statt „Nassauer“ sang man in Thüringen „Weimaraner“ und in Franken „echte Deutsche sind wir!“ Vergl. die weitere Umgestaltung dieses Liedes Nr. 363 unten.
Textvarianten:
- 1, 4 Stadt Philippsburg zu belagern,
- 1, 5 Sie bauten darauf ihre Schanze wohl auf (Ditf.).
- 2, 2 seinem Trompeter befahl: Tut die Festung aufgeben etc …
- 3. Der Kommandant war voller Mut : Wir fürchten kein Blut ! bis die Stadt liegt Asche und das Pulver brennt in der Tasche, eher lassen wir nicht die Festung im Stich! (So im Odenwald.)
- 4. Strophe 4 nach Hildebrand, wo aber die 5. Strophe fehlt.