Die Erde prangt im Feierkleide (Lob der Turnerei)

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Die Erde prangt im Feierkleide
und sonnig lacht vor uns die Welt
wir ziehen fröhlich in die Weite
und rasten, wo es uns gefällt
und sing´n dabei manch Lied aus voller Brust
das füllt das Herz mit neuer Lebenslust
und schallet weit hinaus

Das Turnen gibt uns Kraft zum Wandern
stärkt unsre Brust und unser Herz
verleiht dem einen wie dem andern
nicht Ernst, nur Frohsinn und auch Scherz
Ein Geist ist´s, der uns alle, all´ beseelt
ein Gut ist´s, das uns alle, alle stählt
die hehre Turnerei

Die ernste Arbeit in den Hallen
als Erbe unsers Vaters Jahn
ist zur Gewohnheit worden allen
die keiner von uns missen kann
gibt Freudigkeit uns zum Beruf und Kraft
sie ist´s, die dem bedrängten Herzen schafft
am Leben Freud´und Lust

Und geht´s vereint hinaus ins Weite
nach rechtem, echtem Turnerbrauch
der Turngeist gibt uns das Geleite
es weht herab auf uns sein Hauch
Dann öffnet sich des Herzens Tor so weit
und Freundschaft sprießt hervor und Innigkeit
und edle Mannestreu

Drum auf, ihr Turner, schließt zum Bunde
auf´s neu´zusammen Herz und Hand
Hochheilig sei die jetz´ge Stunde
und mahne uns an unser Band
Wes Brust erglüht von Mannesmut und Ehr´
des´ Mund sprech aus den Schwur so hoch und hehr
Wir wollen sein ein einig, freies Turnervolk

Text: Hans Schmidt – 1892
Musik: Emil Schulz – 1892
in: “ Der freie Turner “ – 1913
dort mit “ Osterländischer Turnermarsch “  betitelt
siehe auch Friedrich Ludwig Jahn

Liederthema:
Liederzeit: vor 1892 : Zeitraum:
Schlagwort:
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