Die bange Nacht ist nun herum
wir reiten still, wir reiten stumm,
und reiten ins Verderben!
Wie weht so scharf der Morgenwind!
Frau Wirtin, noch ein Glas geschwind
vor´m Sterben!
Du junges Gras, was stehst du grün
musst bald wie lauter Röslein blühn,
mein Blut ja soll dich färben.
Den ersten Schluck, ans Schwert die Hand!
den trink ich für das Vaterland
zu sterben!
Und schnell den zweiten hinterdrein
und der soll für die Freiheit sein,
der zweite Schluck vom Herben!
Dies Restchen nun, wem bring‘ ich’s gleich?
Dies Restchen dir, o römisch Reich
zum Sterben!
Dem Liebchen doch – das Glas ist leer
die Kugel saust, es blitzt der Speer;
bringt meinem Kind die Scherben!
Auf! in den Feind wie Wetterschlag!
O Reiterlust, am frühen Tag
zu sterben!
Text: Georg Herwegh – 1841
Musik: Justus Lyra – 1842