Die alte Fichte schwanket
einsam auf grauer Höh
der Knabe zieht im Nachen
entlang den blauen See
Die Fichte tief versunken
in dunkeln Träumen sinnt
der Knabe kost der Welle
die schäumend niederrinnt
O Fichtenbaum dort oben
du finsterer Gesell
was schaust du stets so trübe
auf mich zu dieser Stell ?
Da rühret er mit Trauern
der Zweige kühlen Saum
und spricht in leisen Schauern
der alte Fichtenbaum
Dass bald die Axt mich suchet
zu deinem Totenschrein
das macht mich stets so trübe
gedenk ich, Knabe, dein
Text: Gedicht von Georg Scheuerlin 1852
Musik: auf die altniederländische Melodie „Es taget in dem Osten“
Die Melodie hat Erk in seiner Germania der Scheuerlinschen Ballade beigegeben .
in Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895