Dicht von Felsen eingeschlossen
Wo die stillen Bächlein gehn
Wo die dunklen Weiden sprossen
Wünsch ich bald mein Grab zu sehn
Dort im kühlen abgelegnen Tal
Such ich Ruh für meines Herzens Qual
Hat sie dich ja doch verstoßen
Und sie war so süß und schön
Tausend Tränen sind geflossen
Und sie durfte dich verschmähn –
Suche Ruh für deines Herzens Qual
Hier ein Grab im einsam grünen Tal
Hoffend und ich ward verstoßen
Bitten zeugten nur Verschmähn –
Dicht von Felsen eingeschlossen
Wo die stillen Bächlein gehn
Hier im stillen einsam grünen Tal,
Such zum Troste dir ein Grab zumal
Aus dem Trauerspiel “ Leben und Tod der heiligen Genoveva “ – Lied des Schäfers Heinrich – erschien zuerst im 2. Bande von Tiecks romantischen Dichtungen ( Jena 1800)
Text: Tieck (1800)
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)