Dicht bei Hamburg liegt ein Lager
hinter Stacheldraht verbannt
3 x 1000 junge Männer
Konzentrationäre sie genannt.
Früh am Morgen geht’s zur Arbeit
ob nach Klinker, ob nach Elb
Schlamm und Dreck, Morast und Kohldampf
doch das Bild bleibt Tag für Tag dasselb
Harter Fron hat uns geschmiedet
zäher Wille ist erwacht
Denn die Jahre, die verflossen,
Haben hart und eisern uns gemacht.
Früh am morgen geht´s zur Arbeit
ob nach Klinker oder Elb´
Dreck, Morast und Schlamm und Kohldampf
doch das Lied bleibt Tag für Tag das selb´
Hört ihr nicht den Ruf der Heimat
beim Appell die Namen schrein
Leuchtend kommt auch euch die Freiheit
Mütter, euere Söhne kehren heim
Text: Alf Dortmann -? 1942
Musik: nach dem Soldatenlied „Fern bei Sedan“
entstanden im KZ Neuengamme – auch bekannt als Neuengammer Lagerlied
„Dieses Lied, das die Zustände im KZ Neuengamme bei Hamburg schildert, entstand 1943/44, als über das Lager wegen Ausbruch von Fleckfieber Quarantäne verhängt wurde. Das Lied musste auf Anordnung des Lagerkommandanten von allen Häftlingen gesungen werden und wurde verständlicherweise schnell populär. Es erklang auf dem Marsch zur Arbeit und beim Auszug von zwangsrekrutierten Häftlingen aus dem Lager im November 1944 zum militärischen Dienst in der SS-Formation „Dirlewanger“. Die im Text erwähnten „Elb“ und „Klinker“ waren Arbeitskommandos (Elbearbeitskommandos und eine von den Häftlingen erbaute Ziegelei) Der dritte Vers bezieht sich den Morgenappell , wenn die Namen der Kameraden aufgerufen wurden, die zu entlausen waren“ –
so in Lieder aus den faschistischen Konzentrationslagern (1962) , auch in Des Lagers Stimme (2000)