Dich auch so grausam abzubrechen! –
Nicht wahr, mein Blümchen, könntst du sprechen,
Du würdest sagen: tu es nicht! –
Allein vergib mir armen Knaben
Ich tu es nur um Trost zu haben
Gewiß! aus Mutwill tu ichs nicht.
Ich hab‘ ein Mädchen – o wir liebten
Uns sonst so herzlich; wir betrübten
Uns niemals, weder ich noch sie.
Den Tag, als sie mit süssen Blicken
Mir Kirschen bot vom Ast zu pflücken
Den schönen Tag vergeß‘ ich nie.
Daß sie mich einst noch sollte kränken,
Wie hätt‘ ich so was können denken
Von ihr! und doch hat sie’s getan.
Ach jedem Steine möcht‘ ichs klagen –
Ich wollt ihr neulich etwas sagen;
Sie ging, und sah mich nicht mal an.
Gott! kann mich Lottchen so betrüben!
Mein Lottchen kann mich nicht mehr lieben?
Und wüsst‘ ich wirklich nur, warum?
Ich habe schon so viel geweinet,
So viel gefragt; allein wie’s scheinet,
So kümmert sie sich wenig drum.
Komm, komm, ich will dich zu ihr tragen,
Mein Blümchen, und ihr flehend sagen:
Sieh, Lotte, hier! – Vergißmeinnicht! –
Und will sie dich von mir nicht nehmen,
So will ich mich zu Tode grämen.
Gott oben, der vergißt mich nicht!
Text: Overbeck – in Fritzchens Lieder (1781)