Wir schauen nach den trotzgen Bergen
nach alter Firne Eis und Schnee
wir schaukeln, unsre eignen Fergen
auf diesem hellen blauen See
Auf Schweizerboden schreiten wir
als wäre unsre Heimat hier
Wir trinken hier als freie Gäste
dein Heil, du gute freie Schweiz
verflogen von dem heimschen Neste
gefesselt von der Fremde Reiz
und doch den Brüdern draußen gleich
dem Reiche fern und doch im Reich
Ob wir in Ostseeluft erwachsen
ob, wo die schwäbschen Höhen blaun
Thüringer, Bayern oder Sachsen
aus Hessen oder rheinschen Gaun
hier wollen wir nichts anders sein
als stolze Deutsche ganz allein
Uns stören nicht des Tages Kriege,
darinnen sich das Reich entzweit
daß hoch der deutsche Adler fliege
ob all der kleinen Vögel Streit
vom Nordmeer bis zur Alpenwand
ist unsre Sorg im fremden Land
Wir stehen hier für Deutschlands Ehre
auf deutschem Schweizerboden gut
blank unser Schild und blank die Wehre
mit freiem Wort und festem Mut
ganz heimlich nur von Heimweh weich
dem Reiche fern und doch im Reich
Text: Karl Weitbrecht (Bundeslied des deutschen Reichsvereins zu Zürich)
Musik: Suchannek ()
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914 „Deutsche in der Schweiz“)