Des Spielns ich gar kein Glück nit han
Der Unfall tut mir Zoren
Hab ich gut Spiel in Händen schon
Noch ist es alls verloren
Was ich aufsetz; ich werf drei Herz
Tät Herzwürf widr erwarten
Da was kein Blatt noch Herz noch Rot
Gen mir in ihren Karten
Wiewohl sie doch in Händen hatt
Herz, Schellen, Gras und Eichen
Gar bald sie Schellen werfen tät
Mir zu eim Narrenzeichen
Ein Blatt von Gras, das deutet, dass
Sie mir kein Gmüt will tragen
So werf ich Herz und denk mit Schmerz
Ich werd kein Glück erjagen
Noch ist es dem ein schwere Pein
Den Spielsucht hat umfangen
Das denk ich jetzt im Herzen mein
Und geht mir selb zu Händen
Daß ich nicht kann mein Spielen lan
Hab doch dazu kein Gfallen
Auf dieser Fahrt mir gworfen ward
Auf mein treu Herz zwo Schellen
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: L. Lechner, deutsche Villanellcn 1590, Nr. 36. Mit einigen Worten anders schon bei Forster I. 1539, Nr. 89
daher in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1773 „Kartenspiel“, ohne Melodie)