Der Wirt hat gehabt a schöne Magd
Er hat sie gehabt so lieb
Und wenns wo was zu tun hat gebn
War er ein schlauer Dieb
Er hätte sie so gern verführt
Sie aber hat sich sakrisch gwehrt
Sie sagt es geht net an
Es täts kein braver Mann
Der Wirt hat ghabt im Keller drunt
Ein Faß Würzburger Wein
Da hats halt immer dran gefehlt,
Wenn er wollt schenken ein
Die Frau, die dacht es tuts der Mann
Der dacht die Frau
Sie dachtens beid recht schlau
Aber gwußt hat keins genau
Der Wirt der kam von ungefähr
Einmal in d´ Keller no
Da traf er seine schöne Magd
Im besten Saufen an
„Ei ei, ei ei, es ist mir lieb
Daß ich einmal erwisch den Dieb
Jetzt kommts auf mir blos an
Daß ich nix sag davon.“
Die Magd die denkt, was fang ich an
Daß ders der Frau net sagt
Sonst werde ja auf der Stell
Zum Hause raus gejagt
Und um die Geschichte zu vermeiden
So läßt sich die Magd von ihm verleiten
Und sagt mein lieber Herr:
Da kommen sie nur her!
Der Wirt, der bleibt gar lange Zeit
Mit der Magd im Keller unt´
Die Frau, die schreit von oben herab
Lieber Mann machs nicht zu bunt!
Mein liebes Weib, jetzt weiß ichs gewiß
Wo unser Faß ausg´laufen is
Ich hab das Loch entdeckt
Dös hat mich sakrisch steckt
Verstopf´s nur gut, verstopf´s nur gut
Ei du mein lieber Mann!
Mein liebes Weib, mein liebes Weib,
Ich stopf´s, so gut ich kann
So ist die Geschicht nun gworden aus
Das Faß ist nimmer g´laufen aus
Und hats a bisl tropft
So hat er´s gleich verstopft
Text und Musik: Verfasser unbekannt – aus Thüringen –
in Erotische Volkslieder aus Deutschland (1910)