Da Waldmann fährt ins Holz
da Waldmann fährt ins Holz
Begegnd eham da schwarzbraun Mich´l
der war so sakrisch stolz
Da Waldmann fährt nach Haus
Dawischt ear in schwarzbraun Mich´l
bei seinem Weib zu Haus
Da Waldmann nahm ein Scheit
Und schlagt in schwarzbraun Mich´l
daß er vor seiner leit
Da Michl fiel auf den Bloch
Hat eam glei drei Ripp´n eingeschlag´n
dazu im Arsch ein Loch
Da Michl fiel auf einen Stein
Hat eam in recht´n Fuaß abgschlag´n
mit´n linken ging er heim
„O Michl, bist du krank?
Mach ma da dort dei(n) Bettelein
wohl auf da Ofenbank
O Michl, willst du sterb´n?
Hol’n ma nur glei den Käplan
sag deine Sünd´n an.“
„Meini Sündn will i glei sagn
Bin z´nacht bein Waldmanns Weibi glegn
der hätt mi bald derschlagn“
„O Michl, gschiacht da recht
Gangst du nur za die Mentscha
wia andre Baueamknecht“
Da Michl denkt eam gschwind
Wann ma za die Mentscha geht
wia leicht kriagt oani a Kin
Da Michl roat eams aus
Wann ma za die Weiba geht
da Mann halt alles aus
vor seiner leit = vor ihm hinfällt
roat = rechnet
Text und Musik anonym – jüngere alpenländische Sonderform zu der seit dem 16. Jh. verbreiteten Schwankballade von der „Unglücklichen Nachtfahrt “ Aufzeichnung aus Wegscheid in der Steiermark , 1913. Quelle: DVA A 184605.
mit Anmerkungen in Erotische Lieder (1979)