Der Wald war grün und der Himmel blau

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Der Wald war grün und der Himmel blau
und es blinkte der Tau im Moose,
Ich hatt´ einen Falken, der war mir treu
und ein Ross wie ein Hirsch so scheu,
und ein Lieb so schön
wie die Rose im Morgentau

O Jugendlust und o Reitertanz
in des Maien wonnigen Tagen
Wenn der Rappe über die Heide braust
dem Falken zu folgen, der von der Faust
sich schwingt zum fröhlichen Jagen
zum Jagen im Sonnenglanz

Wie rot, mein Lieb meine Wangen sind
und wie die Augen dir funkeln,
wenn du im Sattel des Renners
du mir dich lächelnd herüberbiegst
und dir die Locken
die dunkeln dir flattern im Wind

Längst ist er vorüber, der selige Traum
wo wir einander geschworen;
ich höre nicht mehr des Falken Ruf
der Rappe scharrt nicht mehr mit klingendem Huf.
Mein Lieb‘ ist für mich verloren
verloren im weiten Raum

Erst sandt‘ ich nach ihr über Falken raus
der Falke hat sich verflogen,
dann bin ich ihr selber nachgesetzt
bis ich den Rappen zu Tode gehetzt;
sie war mit den andern gezogen
aufs Meer hinaus.

O Falke, kämest doch du nur zurück!
Du hast ja mein Brot gegessen,
nun fliege hinüber, auch über die See
und bringe ihr die Botschaft von meinem Weh,
und das ich nicht könnte vergessen
sie und mein Glück.

Text: nach Julius Wolf –  „Renata“
Musik: Wilhelm Niveling –

in: Deutsches Jägerliederbuch (1951)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1951 : Zeitraum:
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