Der Waibel und Profoß
die fluchen was drauf los
beim Würfel- und beim Kartenspiel
im Trinken haben´s auch kein Ziel
und wären alle Landsknecht so
wäre keiner seines Lebens froh
es gäb keine frumbe Landsknecht mehr
und keiner gäb sein Leben her
Profoß und auch der Waibel
die find die reinen Teufel
hinter alle Weibersleute her
wo noch was zu scharwänzen wär
Sie meckern gleich wie Ziegenböck
und sind von jedem Schurz gleich weg
’s gäb keine braven Dirnen mehr
mit Lieb und Treue stünd es schwer
Profoß und Waibel beid-
wo ist die Tapferkeit?
Gehts irgendmal zum Kampfe los
so haltet ihr euch hinterm Troß
laßt andre mit dem Spieß voraus
und flucher hinten: Ei der Daus
´s gäb keinen tapfern Landsknecht mehr
hätt lauter solche Helden ´s Heer
Den Waibel und Profoß
sind wir zusammen los
denn ihre beiden Weiber
durchbläuten ihre Leiber
zerkratzten auch ihre Fratzen
mit ihren grimmen Tatzen
so daß kein tapfrer Landsknechtsmann
solchem Oberer mehr dienen kann
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935)