Der Ustig wott cho
Der Schnee zergeit scho
Der Himmel isch blaue;
Der Gugger het gschraue
Der Meye syg cho.
Lustig use n us ein Stall
Mit de lube Chüehne!
Üsi schöni Zyt ist cho,
Lust u Freyheit wartet scho
Dinne n uf de Flüehne.

Am Pflueg geit der Buur;
Es wird ihm so suur!
Er hottet u hüstet,
Er werchet u bystet.
So bis deh fry Buur!
Mir zieh früsch u fröhlich uns
Us dym Dorf im Meye.
Mir sy muntri Chüejerlüt,
Bchönne dyner Sorge nüt,
Juchze n u juheje!

Mengs Vögeli singt;
Mengs Büebeli springt,
U juhzet u johlet
Im Grüene n u drohlet,
U ds Meiteli singt.
Gät di grosse Treichle her
U di chlyne Schelle!
Schöner tönt im Ustig nüt,
As es lustigs Chüejer-Glütt,
U-n-e Chüejer Gelle.

D’Schneeballe blüiht scho,
U d’Veyeli o,
U n allerley Meye;
Juheye! Juheye!
Zu Buschele gnoh!
Muni! muest e Melchstuhl ha
Zwüsche d’Hörner bunde;
U-n-e grosse Meye dra
Vo de schönste Tulipa,
Wo mer nu hei funde!

Die Chüeh sy nit z’bha!
Hans, mach di vora,
U stell di fry breite!
Mir wei nit meh beite,
Wei z’Alpe jitz gah!
Gjuhzet, was der juhze meut,
Gjuhzet ei u gschraue!
Bsunderbar dur d’Dörfer us,
So gseh d’Lüt zum Fäister us;
Alles chunnt cho gschaue!

Hoh! Sä, sä! Hoh, hoh!
Löt süferli cho!
Sy alli vom Bahre?
So wei mer denn fahre;
Die Grosse gah scho.
Bhüet ech Gott, ihr Buurelüt,
Mir wei jitze scheide!
Dankit Gott, u zürnet nüt!
Löt die ruuche Chüejerlüt
Ja n ech nit verleide!

Text: Gottlieb Jakob Kuhn (1775-1825)
Musik: Ferdinand Huber (1791-1863)

in: Deutsches Lautenlied (1914) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1825 : Zeitraum:
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