Der Tag war grau, der Tag war schwer
und stürmisch ging die See
nun klärt es auf von Westen her
die Brandung glänzt wie Schnee
Ums Achterdeck die Möve fliegt
und leiser kommt der Wind
der mich in gold`ne Träume wiegt
Antje, mein blondes Kind
Antje, Antje, hörst Du nicht
von Ferne das Schifferklavier
Antje, Antje das Lied soll Dich
grüßen von mir
Wir hielten Wacht, so manche Nacht
und fanden keine Ruh
Das Schiff hat große Fahrt gemacht
Nun geht’s der Heimat zu
Am Achterdeck die Möwen schrein
ihr Flug ist pfeilgeschwind
Bald werd ich wieder bei Dir sein
Antje mein blondes Kind
Wenn einmal mich die See behält
dann nimm es nicht so schwer
Geht alles so wie´s Gott gefällt
und Seeleut´ gibt’s noch mehr
Ob laut an Deck die Möwe klagt
wein´ nicht die Augen blind.
Ein andrer kommt, der um Dich fragt
Antje, mein blondes Kind
Text: Heinrich Anacker (1940)
Musik: Herms Niel (1940)
Dieser Schlager aus der nationalsozialistischen Diktatur hatte offenbar den Zweck, den Tod im Kriege als ein von Gott gegebenes Schicksal darzustellen, gegen daß man sich nicht wehren kann, Es wird, wie andere Lieder aus dem „Dritten Reich“, auch heute noch von Soldaten gesungen. Herms Niel war einer der wichtigsten Propagandamusiker der Nationalsozialisten .
in: Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)