Der Sturm brach los es zuckten rings die Blitze

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Der Sturm brach los es zuckten rings die Blitze

Der Sturm brach los es zuckten rings die Blitze
jach gings ins Feindesland hinein
voran der junge Held, ja „unser Fritze“
er sollte Triumphator sein
Preis ihm und Ehre im Jubelgesang
ihm der uns herrlich die Siege errang

Die Eisenrute, die ihm längst gebührte
Die ward dem stolzen Feindeshauf
Held Steinmetz wars, der an den Spichern führte
Wildstürmend Heer um Heer hinauf
Preis ihm und Ehre im Jubelgesang
ihm der uns herrlich die Siege errang

Bei Metz, hei! welch ein Schlachtgewühle
Drei Tage, ach wie blutigrot
Prinz Friedrich Karl, er kam mit hellem Spiele
Und half zum Sieg in höchster Not
Preis ihm und Ehre im Jubelgesang
ihm der uns herrlich die Siege errang

Bei Beaumont war des Feindes Macht im Wachsen
Es drohte unserm Heer Gefahr
Da kam im Flug der tapfere Held von Sachsen
Albertus unser Retter war
Preis ihm …

Zu Sedan, Freunde, die Pokale füllet
Im Kampfe stürzt des Corsen Thron
Kanonendonner rings umtobt und brüllet
Der König fing Napoleon *
Preis ihm …

Auf nad Paris so schallt es laut im Heere
Bald lag die Stadt im Eisenring
Dem Vater Moltke gilt allein die Ehre
Der schweigend Sieg um Sieg empfing
Preis ihm …

Allüberall des Franzmanns neue Horden
Der Feind will tilgen blutgen Schein
Manteufel eilt mit kühner Schar gen Norden
Und fegt den ganzen Boden rein
Preis ihm …

Im Westen kämpft im Siegelaufe
Herr Friedrich Franz von Mecklenburg
Dem Feind bringt er gar blutge Taufe
Er hälts mit Blüchers Druff und Durch
Preis ihm …

Im Süden droht ein hartes Kriegsgewitter
Gekämpfet wird um Orleans
Dort schlägt den Feind ein echter Deutscher Ritter
Der Bayernheld Herr von der Tann
Preis ihn …

Im Osten gilts die höchste Siegeswette
Es blickt dorthin die ganze Welt
Da triumphieret an der Jurakette
Held Werder ja der prächtge Held
Preis ihm …

Doch laßt uns weitre frohe Botschaft melden
In Versailles Deutschland jubiliert
Es ward der König ja der Held der Helden
Zum Deutschen Kaiser proklamiert
Preis ihm …

Bald beugt im Eisenhagel sich auch Babel
Es fleht um Gnade über Nacht
Im Glanz ersteigt Alldeutschland, jüngst noch Fabel
Held Bismarck hat das Werk vollbracht
Preiß ihm …

Granaten Bomben all dies Sturmgefieder
Das unserm Wurfgeschütz entflohn
Das danken wir dem rechten Waffenschmieder
Dem Sohne Scharnhorsts, Vater Roon
Preis ihm …

Doch wisset, jeder Kämpe war im Felde
Ein Held für deutsches Heiligtum
Triumph Triumph vom Rheine bis zum Belte
Dem deutschen Heerbann höchsten Ruhm *
Preis ihm …

Text: Müller v. d. Werra (1871)
Musik: auf die Melodie „Vom hohen Olymp herab“

Vermutlich am Jahrestag der Schlacht bei Sedan oder bei der Heimkehr des deutschen Heeres zum festl Empfang gedichtet. An den drei (?) mit Sternen bezeichneten Stellen verlangt der Dichter dreimaligen Tusch vom Orchester der Festversammlung zu Ehren der Helden.
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)


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