Der schönste Ort, davon ich weiss
das ist ein kühler Keller;
das schnellste Geld, davon ich weiss
das ist der letzte Heller:
der rennt so hurtig, so geschwind
und ruht nicht eh´r, als bis er find´t
Rheinwein und Muskateller.
Der schönste Wein, davon ich weiss
lässt sich den roten heissen;
und einen schönsten kenn ich noch
den nennt man nur den weissen:
der eine hilft, der andre frommt
wer nur zur rechten Muße kommt,
sich beider zu befleißen.
Ein frischer Trunk vom Fasse her,
danach steht mein Verlangen.
Das sind die schönsten Häuser doch
dran grüne Kränzlein hangen:
wo solch ein liebes Zeichen lacht
da ist mir recht in finstrer Nacht
ein Sternlein aufgegangen.
Und wer das Liedlein hat erdacht
und wer es hat gesungen?
ein fahr’nder Schüler hat’s gemacht:
der Wein hat ihn bezwungen;
vor einem Fass, da ist sein Platz
ein volles Glas, das ist sein Schatz:
es ist ihm wohlgelungen.
Text: W. Wackernagel vor 1843
Musik: F. H. Truhn , auch auf Den liebsten Buhlen den ich han
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) —