Der Schnee zerrrann , es schmolz das Eis
die blauen Glocken läuten
die Bäume stehen schleierweiß
gleich festgeschmückten Bräuten
Das Eichhorn springt und turnt gewandt
auf maiengrünen Eichen
Es zog der Frühling in das Land
die Wandervögel streichen
Es zieht der Schuster seinen Draht
sobald der Morgen dämmert
beim Lämpchen hockt er abends spat
und sticht und zieht und hämmert
Was schafft die kluge Meisterhand
Bergschuhe ohnegleichen
Es zog der Frühling in das Land
die Wandervögel streichen
Und bist du klug, so machst du´s wie
die lust´gen Wandervögel
Die Tür ist auf. Entflieh. Entflieh
Und spanne deine Segel
Pfahlbürger mag durch Staub und Sand
zum Kegelschieben schleichen
Es zog der Frühling in das Land
die Wandervögel streichen
Und willst du mich, so nimm mich mit
als Reisekameraden
wie ziehn im gleichen Schritt und Tritt
auf grad und krummen Pfaden
und jauchzen von der Felsenwand
soweit die Stimmen reichen
Es zog der Frühling in das Land
die Wandervögel streichen
Text: Rudolf Baumbach ()
Musik: trad aus Schlesien ()
Dieses Lied ist vermutlich der „Namensgeber“ für den Wandervogel : „die Wandervögel streichen“ bzw. „Und bist du klug, so machst du´s wie die lust´gen Wandervögel“
in Fritz Sotkes Unsere Lieder (1921)