Der Schäfer über die Brücke kam
hei dilli dilli dei, hei dilli dilli dei!
da begegnet ihm ein Edelmann,
zum falleridera und hopsasa!
da begegnet ihm ein Edelmann.
Der Edelmann zog sein Hütlein ab
und bot dem Schäfer ein guten Tag
„Ach Edelmann, laß dein Hütlein stohn!
ich bin ein armer Schäferssohn
Bist du ein armer Schäferssohn
und hast doch Sammet und Seide an
Was gehts dich stolzen Edelmann an
wenn mirs mein Vater bezahlen kann
Der Edelmann kriegt ein grimmigen Zorn
und warf den Schäfer in tiefsten Thurn
Und als es dem Schäfer sein Vater erfuhr
macht er sich auf und ging hinzu
Ach Edelmann, laß mein Sohn am Lebn!
dreihundert Reichsthaler will ich dir gebn
Dreihundert Reichsthaler ist mir kein Geld,
euer Sohn muß sterben im breiten Feld!
Und als es dem Schäfer sein Mutter erfuhr
macht sie sich auf und ging hinzu
Ach Edelmann, laß mein Sohn am Lebn!
sechshundert Reichsthaler will ich dir gebn
Sechshundert Reichsthaler ist mir kein Geld
euer Sohn muß sterben im breiten Feld
Und als es dem Schäfer sein Schätzchen erfuhr,
macht es sich auf und ging hinzu
Ach Edelmann, laß mein Schatz am Lebn!
eine güldne Kron will ich dir gebn
Eine güldne Kron ist mir genug
hei dilli dilli dei, hei dilli dilli dei!
nimm du und setz sie auf mein Hut
zum falleridera und hopsasa!
nimm du und setz sie auf mein Hut!‘
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 51a)
Mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen (Alsfeld)