Der Sang ist verschollen der Wein ist verraucht

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Der Sang ist verschollen, der Wein ist verraucht
stumm irr´ ich und träumend umher
Es taumeln die Häuser, vom Sturme umhaucht
es taumeln die Wellen ins Meer

Die Wolken sie wandern, manch Sternlein fällt
hat tief in den Wolken gezecht
Ich steh‘ da wie ein Fürst, wie die Angel der Welt
wie ein Kaiser in Freiheit und Recht.

Und die Straßen durchirr´ ich, die Plätze so schnell
ich klopfe von Hause zu Haus
Bin ein fahrender Schüler, ein wüster Gesell
wer schützt mich vor Wetter und Graus?

Ein Mägdlein winkt mir vom hohen Altan
hell flackert im Winde ihr Haar.
Ich Schlag in die Saiten und schwing‘ mich hinan
wie licht ist ihr Aug‘ und wie klar!

Und sie küßt mich und drückt mich und lacht so hell
nie hab‘ ich die Dirne geschaut
Bin ein fahrender Schüler, ein wüster Gesell
was lacht sie und küßt mich so traut!

Text und Musik: Bernhard Willibald Sommer vor 1855

u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858)– Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Sport-Liederbuch (1921) — Liederbuch Duisburger Waffenring (1925) —  Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) — CC Liederbuch (1940) —


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