Der Sänger sah als kühl der Abend taute
von fern des Lämpchens stillen Schein
da greift er rasch in seine goldne Laute
und Liebchen hört’s und winkt herein
Der Sänger weiß, wo schöne Blumen blühn
der Sänger weiß, wo Wangen hold erglühn
er muß, wie auch die Sterne ihn geleiten
dorthin mit seiner Liebe ziehn
Auf kleinem Tisch da stand ein voller Becher
sie bot ihn gern und trank zuvor
und Amor lauscht gelehnt auf leeren Köcher
und neigt den Kosenden sein Ohr
Der Sänger weiß, wo schöne Blumen blühn …
Und manches Lied floß von des Sängers Munde
und Liebchen hing an seinem Mund
Er sang der Minnelieder graue Kunde
und von der Herzen treuem Bund
Der Sänger weiß, wo schöne Blumen blühn …
Da weckt der Morgen ihre süßen Träume
er reißt ihn fort von Lieb und Wein
Er ging und sang durch Flur und Blütenbäume
und sah in’s Morgenrot hinein
Der Sänger weiß, wo schöne Blumen blühn …
Text: Übersetzung aus dem italienischen ?
Musik: aus dem italienischen
in Der deutsche Sänger (F. Schneider, Halle 1857)