Der Ritter muss zum blut´gen Kampf hinaus
für Freiheit, Ruhm und Vaterland zu streiten;
da zieht er noch vor seines Liebchens Haus
nicht ohne Abschied will er von ihr scheiden.
O weine nicht die Äuglein rot
als ob nicht Trost und Hoffnung bliebe!
Bleib ich doch treu bis in den Tod
dem Vaterland und meiner Liebe
Und als er ihr das Lebewohl gebracht
sprengt er zurück zum Haufen der Getreuen;
er sammelt sich zu seines Kaisers Macht
und mutig blickt er auf der Feinde Reihen:
Mich schreckt es nicht, was uns bedroht
und wenn ich auf der Wahlstatt bliebe!
Denn freudig geh‘ ich in den Tod
für’s Vaterland und meine Liebe
Und furchtbar stürzt er in des Kampfes Glut
und tausend fallen unter seinen Streichen;
den Sieg verdankt man seinem Heldenmut
doch auch den Sieger zählt man zu den Leichen.
Ström hin, mein Blut, so purpurrot
Dich rächten meines Schwertes Hiebe;
Ich hielt den Schwur, treu bis in den Tod
dem Vaterland und meiner Liebe
Text: Theodor Körner (1813, „Treuer Tod“)
Musik: nach der Romanze „La Sentinella“ von A. Etienne Charon (1806)
u. a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)