Nun laßt uns tapfer brechen
den Rheinweinflaschen den Hals
und füllt mit goldnen Bächen
die Höhlung des Kristalls
Erhebt euch von dem Tische
und steht in Reih’ und Glied
und singt das ewig frische
uralte Zecherlied
Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch ’nein
alles muß vertrunken sein
Der diesen Spruch ersonnen
ein frommer Ritter wars
der lieber denn am Bronnen
bei vollen Fässern saß
und als der letzte Gulden
aus seinem Beutel schied
da machte er fröhlich Schulden
und sang sein altes Lied
Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch ’nein
alles muß vertrunken sein
Die Lehen und Allode
ertranken im Malvasier
als letztes der Kleinode
blieb ihm ein Pfropfenzieh’r
Das Alter tät ihm färben
die Haare silberlicht
Er gönnte seinen Erben
den Pfropfenzieher nicht
Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch ’nein
alles muß vertrunken sein
Er zog aus seiner Tasche
das Kleinod glatt und blank
und gab’s für eine Flasche
gefüllt mit lauter Trank
Ein Schlag, da sank in Scherben
der Flaschenhals zu Tal
Er trank und sang im Sterbe
zum allerletzten mal
Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch ’nein
alles muß vertrunken sein
Nun trinken wir die Minne
des alten, durst’gen Herrn
und blieb ein Tropfen drinne
er säh’s gewiß nicht gern
Erhebt euch von dem Tische
und steht in Reih’ und Glied
und singt das ewig frische
uralte Zecherlied
Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch ’nein
alles muß vertrunken sein
Text: Rudolf Baumbach