Der Preußen Losung ist die Drei
Und wie dies recht zu deuten sei
Will ich hier schlicht erzählen
Es sind drei Dinge stark und zart
Entsprossen aus der Landesart
Die wir zur Losung wählen
Das Erste ist des Preußen Schwerdt
Bereit zum Schirm für Thron und Herd
Zum Kampf auf Tod und Leben
Wir müssen muthig weiter geh n
Noch ist’s zu früh zum Stillesteh n
Wir sollen vorwärts streben
Es werde Licht sprach unser Gott
Zu aller Finsterlinge Spott
Die gern im Dunkeln treiben
Und Preußens Kön ge riefen laut
Das Licht hat uns den Thron erbaut
Dies soll zur Losung bleiben
Und so entstand ein freier Sinn
Schon seit des Reiches Erstbeginn
In unsern Landesgauen
Erfülle treu die Bürgerpflicht
Dann kümmert mich der Glaube nicht
Sprach Zollern voll Vertrauen
Und Pflegte mild den Bauernstand
Und reichte christlich ihm die Hand
Als mächt gem Glied im Bunde
Der Fürst so wie der ärmste Knecht
Sind gleich vor Preußens Landesrecht
Das kam aus Friedrichs Munde
Dies Wort ward unser Reichspanier
Der Hohenzollern ew ge Zier
Auf ihren Herrscherbahnen
Es eint die Memel mit dem Rhein
Begründet fest des Volkes
Sein Ist Inschrift uns rer Fahnen
Schwerdt Licht und Recht das ist die Drei
Die Losung und das Feldgeschrei
Im Glück wie in Gefahren
Der Preuße kämpft für Thron und Herd
Für Licht und Recht mit gutem Schwerdt
In treuer Brüder Scharen
Text: Leopold Hermann Ludwig von Boyen – er wurde 23. Juni 1771 aus altadelicher Familie in der Ehe des Oberstlieutenants Joh. Friedr. v. B. mit einem Frl. v. Holtzendorff zu Kreuzburg in Ostpreußen geboren, gestorben 1848. Unter seinen Dichtungen ist es besonders eine, die zu großer Popularität gelangte: das zur 25. Jahresfeier der Stiftung der Landwehr (1838) gedichtete Lied: „Der Preußen Losung ist die Drei
Musik: A. Neithardt (1838) – auf diese Melodie soll auch das Kaplied von Schubart gesungen worden sein, vom Versmaß passt es
in: Liederbuch für die große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen (1857)