Der Pfaff von Fidemannsbrunn

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Der Pfaff von Fidemannsbrunn, wiederum
der Pfaff von Fidemannsbrunn
der hat viel Gast geladen, truderiderallala
der hat viel Gast geladen, dazu eine schöne Nonn

Er schickt die Magd nach Wein, wiedewein
er schickt die Magd nach Wein
sie soll vom besten holen, truderiderallala
sie soll vom besten holen, der in der Stadt mag sein

Die Magd, die blieb lang aus, wiederaus
die Magd, die blieb lang aus
Wo bist du Luder gewesn, truderiderallala
wo bist du Luder gewesn, wohl in dem Hurenhaus?

Die Magd, die fegt das Haus, wiedewaus
die Magd, die fegt das Haus
und was sie in dem Kehricht fand, truderiderallala
und was sie in dem Kehricht fand
ein Fuchsschwanz, der war lang

Die Frau, die nahm den Brand, wiedewand
die Frau, die nahm den Brand
Und schlug der armen Dienstmagd, truderiderallala
und schlug der armen Dienstmagd den Fuchsschwanz aus der Hand

Dies Liedelein ist aus, wiedewaus
dies Liedelein ist aus
und wer ein hübsches Mädel hat, truderiderallala
und wer ein hübsches Mädel hat, der nehm sie mit nach Haus

Dies Liedelein ist nett, wiedewett, dies Liedelein ist nett
und wer ein hübsches Mädel hat, truderiderallala
und wer ein hübsches Mädel hat, der nehm sie mit ins Bett

Text und Musik: Verfasser unbekannt

„Dieses interessante Lied war im 19. Jh. über weite Gebiete des deutschen Sprachraumes verbreitet, wie zahlreiche handschriftiche Aufzeichnungen erkennen lassen. Diese Fassung aufgezeichnet von Hentze in Seelow , Brandenburg , Januar 1846. ( DVA E 1550)

Aus manchen handschriftlichen Niederschriften geht hervor, daß das Lied beim Pfänderspiel benutzt wurde: d. h. das Lied wurde mit verteilten Rollen teils von einem Einzelsänger, teils von einem Chor gesungen. Wer dem Einzelsänger ins Wort fiel, zahlte ein Pfand. Im 20. Jahrhundert ist das Lied verklungen. Nur an vereinzelten Stellen, z. B. in Niederbayern , ist es noch einmal aufgetaucht. Wasti Fanderl hat es in der Sänger- und Musikantenzeitung 4 (1961) S. 48 f. veröffentlicht. Das ist die bisher einzige Veröffentlichung des Liedes überhaupt geblieben!“ ( in Erotische Lieder, 1979)

Im letzten Satz irrt der Herausgeber, denn in einem Liederbuch für Feuerwerker von etwa 1880 findet sich das Lied ganz ähnlich als „Abt von Phillipsbronn„, es war offensichtlich ein beliebtes Kommerslied.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1846 : Zeitraum:
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