Der Morgen graut es dampft das Tal
die Höh erglüht im Sonnenstrahl
auf Feld und Au erglänzt der Tau
es funkelt hell der stürzende Quell
so klar die Luft im Morgenduft
erscheint die Welt, so keusch und rein
Noch schweigt der Wald, noch ruht die Flur
nur leise atmet die Natur
Da klingts so hell, so frisch und schnell
von Berg zu Tal, ein Hörnerschall
das Echo hallt in Berg und Wald
es ziehn die Schützen in das Feld
Wer kennt sie nicht, die schwarze Schar
die aller Feinde Schrecken war
sie kennt kein See, nicht steile Höh
kein Wall, kein Turm, steht ihrem Sturm
nichts hält sie auf im Siegeslauf
sie schmücken muß der Lorbeerkranz
Im Feld bei Brie, in heißer Schlacht
drängt sie der Feind mit Übermacht
doch unverzagt den Kampf gewagt
strömt auch das Blut, bleibt frisch der Mut
und keiner schwankt, nicht weicht, noch wankt
das Schlachtfeld bleibt in ihrer Hand
Und ruft die Pflicht die Schützen heut
wenn erste Zeit es so gebeut
sind alle schnell auf’s neu zur Stell
die Wehr zur Hand für’s Vaterland
Dem König treu, kühn wie der Leu
sei es zum Tode sei’s zum Sieg
Text: Major Bock von Wülfingen
Musik: A. Helbig
in Sachsenlieder (um 1890)