Der Mond der scheint
das Kindlein weint
die Glock schlägt zwölf
das Gott doch allen Kranken helf
Gott alles weiß
das Mäuslein beißt
die Glock´ schlägt ein
der Traum spielt auf den Kissen dein
Das Nönnchen läut´
zur Mettezeit
die Glock schlägt zwei
sie gehn in´s Chor in einer Reih
(Ein Englein wacht
noch ist es Nacht
Die Glock’ schlägt zwei
bald ist die schwarze Nacht vorbei)
Der Wind, der weht
der Hahn, der kräht
die Glock schlägt drei
der Fuhrmann hebt sich von der Streu
Der Gauk der scharrt
die Stalltür knarrt
die Glock schlägt vier
der Kutscher siebt den Hafer
Die Schwalbe lacht
die Sonn erwacht
die Glock schlägt fünf
der Wanderer macht sich auf die Strümpf´
Das Huhn gagackt
die Ente quakt
die Glock schlägt sechs
steh auf, steh auf, du faule Hex
Zum Bäcker lauf
ein Wecklein kauf
die Glock schlägt sieb´n
die Milch tu an das Feuer schieb´n
Tu Butter ´nein
und Zucker fein
die Glock schlägt acht
geschwind dem Kind die Milch gebracht
Text: Verfasser unbekannt
Musik: a) August Heinrich Wenk — b) in Kindergärtlein (1841)
in Des Knaben Wunderhorn III. Anh. 62 . Die übliche Melodie von A. H. Wenk steht zum Wunderhorntexte zuerst in „24 Lieder aus dem Wunderhorn“ , Heidelberg 1810 Nr. 23 – Dort ist verwiesen auf das Mildheimer Liederbuch 1799 , Nr. 198