Der Mai ist auf dem Wege
der Mai ist vor der Tür
im Garten, auf der Wiese
Ihr Blümlein, kommt herfür
Da hab ich den Stab genommen
das Bündel ist geschnürt
so zieh ich immer weiter,
wohin die Straße mich führt
Hoch über mir ziehn Vögel
sie ziehn in lust´gen Reih´n
Sie zwitschern, trillern, flöten
als ging’s zum Himmel ´nein.
Der Wandrer geht alleine
geht schweigend seinen Gang
Das Bündel will ihn drücken
der Weg wird ihm zu lang.
Ja, wenn wir all´ zusammen
so zögen ins Land hinein
Und wenn auch das nicht wäre
Könnt´ eine nur mit mir sein
Text: Wilhelm Müller (1821)
Musik: Melodie von Pöthko (1848), auch auf die Melodie von „Ich stand auf hohem Berge“
Der Text zuerst in „Siebenundsiebzig Gedichte eines reisenden Waldhornisten“. Herausgegeben von Wilhelm Müller, Dessau, 1821, S 77. Die Melodie von Pöthko wohl zuerst in „Deutsches Liederbuch“ (Schanz und Perucker 1848 Nr 209. Jetzt in allen Kommersbüchern. (1895)
in Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859, nur 1-3) – Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 513)