Der Kronprinz zog zum andernmal
bei Wörth zum Kampf den treuen Stahl
wie war der Stahl so scharf und blank
Magentas Ruhm in Trümmern sank
Gott im Himmel die Ehre
Der Preuße fuhr wie´s Wetter her
der Bayer schoß wie Donner schwer
so schlug das Donnerwetter drein
das mußten deutsche Hiebe sein
Gott im Himmel die Ehre
Da taten sich mit Macht hervor
der Preußen fünft und elftes Korps
und einen frischen Lorbeer fand
der Heerbann aus dem Bayernland
Gott im Himmel die Ehre
Gefangen sind viel tausend Mann
ein Adler, der nicht fliegen kann
von den Kanonen dreißig Stück
Magenta zog sich wund zurück
Gott im Himmel die Ehre
Der Kronprinz hat uns kommandiert
der Kirchbach grimmig attackiert
den Bose schmerzt die Wunde nicht
heil deutsche Hiebe hageldicht
Gott im Himmel die Ehre
Zwei Tage gleich nach Weißenburg
da setzten wir dies Kunststück durch
da haben wir in heißer Schlacht
mit unserm Blut den Sieg gemacht
Gott im Himmel die Ehre
Text: Georg Hesekiel (1870) , Sieg bei Wörth am 6. August 1870
Musik: auf die Melodie von „Ich hab ein kleines Hüttchen nur“ — Friedrich Wilhelm Sering (1822-1901)
in: in: Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns (1886) — Sängerhain (o.J.) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)