Der König und der Kaiser
die streiten wohl um eine Ehr
wohl um die Sankt Katharina
als wenn sie die schönste wär
„Katharina, Sankt Katharina
wollt ihr mein Ehweib sein
Glückselig will ich euch sprechen
in meinem königlichen Reich
Ach nein, du heidnischer König
Dieses alles mag ich nit
Mit Gott hab ich mich vermählet
und von ihm abscheid ich nit
Der König, der heidnische König
Den fasst ein grimmiger Zorn
und er wirft die Sankt Katharina
Sieben Jahr in ein tiefen Turm
Und wie die sieben Jahr herummer sein
Der Curm wird aufgeschloss´
Da kam die Sankt Katharina
und blüht grad wie ein Ros
Katharina, Sankt Katharina
wer hat euch in der Zeit ernährt
Dass euch die Krotten und die Schlangen
Nicht haben aufgezehrt
Ach König, du heidnischer König
Diese Tierlein tun mir nichts
Denn mit Gott hab ich mich vermählet
und von ihm abscheid ich nit
Der König, der heidnische König
Der schicket Botschaft in das Land
dass vierundvierzig Meister
Sollen kommen ihm zum Rat
Der allerjüngste Meister
der gibt ein falschen Rat
dass sie die Sankt Katharina
sollen bringen auf das Rad
Da schickte Gott vom Himmel
ein Donnerhagelstein
der verschlägt die vierundvierzig Meister
Mit ihrem Rad entzwei
Dann sprach die Sankt Katharina
Vor ihrem letzten End
es soll doch kein Mensch mehr sterben
Ohne´s heilige Sakrament
Text und Musik dieser Fassung aus Lothringen –
Vorgesungen von Papa Gerné – der es von seiner Mutter hatte. Melodie aufgenommen von C. Weber am 23. 1. 1918. Es war dies eines der Lieder, die in der Advents- und Fastenzeit gesungen wurden, wenn keine Schätzelslieder gesungen werden sollten. Stammt aus dem 17. Jahrhundert.
in Verklingende Weisen (1926)