Ein Schüler aß, wie viele Knaben,
Die Datteln für sein Leben gern;
Und um des Guten viel zu haben,
So pflanzt er einen Dattelkern
In seines Vaters Blumengarten.
Der Vater sah ihm lächelnd zu
Und sagte: Datteln pflanzest du?
O Kind, da must du lange warten!
Denn wisse, dieser edle Baum
Trägt oft nach zwanzig Jahren kaum
Die ersten seiner süßen Früchte.
Karl, der sich dessen nicht versah,
Hielt ein und rümpfte das Gesichte.
Ey, sprach er endlich zum Papa,
Das Warten soll mich nicht verdriessen;
Belohnt die Zeit nur meinen Fleis,
So kann ich ja dereinst als Greis,
Was jetzt der Knabe pflanzt, geniessen
Text: Gottlieb Konrad Pfeffel (1779)
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)