Der Knabe Robert fest und wert
hält in der Hand ein blankes Schwert
Er legt das Schwert auf den Altar
und schwört beim Himmel treu und wahr
Ich schwöre dir, o Vaterland
mit blankem Schwert in fester Hand
An des Altares heil´gem Schrein
bis in den Tod dir treu zu sein
Ich schwöre dir, o Freiheit, auch
zu dienen bis zum letzten Hauch
mit Herz und Seele, Mut und Blut –
du bist des Mannes höchstes Gut
Auch schwör´ ich heißen blut´gen Haß
und tiefen Zorn ohn´ Unterlaß
Dem Franzmann und dem franzschen Tand
die schänden unser deutsches Land
Du droben in dem Himmelszelt
der Sonnen lenkt und Herzen hält
du großer Gott, o steh mir bei,
daß ich es halte wahr und treu!
Daß ich, vom Lug und Truge rein
dein rechter Streiter möge sein
daß dieses Eisen ehrenwert
fürs Recht nur aus der Scheide fährt!
Und zieh‘ ich´s gegen´s Vaterland
und Gott – dann welke hin, o Hand!
Dann dorre, Arm, zum dürren Ast!
Dann werd´ ein Halm dir Zentnerlast!
O nein! o nein! o ewig nein!
Der Robert will kein Schurke sein,
Der Robert schwört´s bei Gott dem Herrn;
Die Ehr´ und Tugend bleibt sein Stern.
Text: Ernst Moritz Arndt (1813)
Musik: Albert Methfessel (1818)
Das Gedicht zuerst in „Lieder für Teutsche“, von E. M. Arndt, im Jahre der Freiheit 1813, S 102. Das war ein Lied der alten Turner nebst Uhlands „Jung Siegfried“. Methfessel’s Melodie (dessen Kommersbuch 1818 Nr 52)