Der Gutzgauch auf dem Zaune saß
es regnet sehr und er ward naß
Darnach do kam der Sonnenschein
Der Gutzgauch der ward hübsch und fein
Da schwenkt er seine Federn aus
Und flog damit auf Goldschmieds Haus
Ach lieber Goldschmied, lieber Goldschmied mein
Schmied mir von Gold ein Ringelein
Der Gutzgauch breit´ die Flügel aus
Und flog wohl vor Herzliebchens Haus
Gott grüß dich, liebes Herze mein!
Dein Liebster schickt ein Ringelein
Alsdann schwang er sein Gefiedere
Er flog dahin wohl über See
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1897. Nr. 880a, nur Strophen 1,2,7: „Noch bis auf die Gegenwart lebt dies Lied, sogar noch dessen Singweise. „)
Text und Melodie bei Georg Forster „Frische Teutsche Liedlein“ II , Nürnberg 1540. Aus der verstümmelten Fassung bei Forster wird der Sinn des Liedes nicht verständlich. Zur Ergänzung muß man die vollständigen Lesarten aus Schleswig, Westfalen, Schlesien etc. hinzunehmen.
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Liebeslieder
Liederzeit vor 1540 - Zeitraum: 16. Jahrhundert
Stichwort: Orte: Nürnberg
Geschichte dieses Liedes: Der Kuckuck auf dem Zaune saß, Es regnet es regnet
Anmerkungen:
Text und Melodie bei Georg Forster „Frische Teutsche Liedlein“ II , Nürnberg 1540. Nr. 29, mit sechsstimmigem Tonsatz von L. Lemblin. Daher abgedruckt Becker, Lieder und Weisen 1853, S. 10. Dessen Hausmusik die Partitur Uhland Nr. 11. War im 16. und 17. Jahrhundert beliebt.
Der Anfang „Der Kuckuck auf dem Zaune saß“ findet sich in einem fürstlichen Quodlibet von Le Maistre, Geistl. und Weltl. Teutsche Gesang 1560 Nr. 90; wieder in: 10 Quodlibet bei Franck, Musikalischer Grillenvertreiber 1622. Fischart, Geschichtsklitterung 1575, Cap. 4 gedenkt dieses Liedes mit den Worten: „Gut Hanicken unter dem Zaune saß, es regnet sehr und er ward naß. —