Der Donner rollt, der Blitzstrahl zuckt
und heulend tobt der Sturm
des Wächters Feuerhorn ertönt
so schaurig von dem Turm
und weckt mit seinem dumpfen Ton
die müden Schläfer auf
ein Feuerregen wirbelt schon
hoch übers Dach hinauf
Rings weit und breit das Flammenmeer
erhellt die finstere Nacht
ein jäher Angstschrei gellt umher
als jetzt der Giebel kracht
„Ach Gott! mein Kind!“ so ruft ein Weib
„seht dort, dort in der Glut!
in seinem Bettchen schläft´s und – stirbt!
wenn Gott nicht Wunder tut!“
Die Menge schaudernd schweigt und schaut
als rasch ein Feuermann
auf schwanker Leiter steiget kühn
zur hellen Glut hinan
Mit Gott wagt er´s! Er dringt durch sie!
Jetzt noch ein Augenblick! –
ein Jubelruf! Er bringt ein Kind
auf seinem Arm zurück!
Die Mutter weint vor Freuden laut
„Wie dank und lohn ich´s dir!?
mein einzig Kind, mein süßes Kind
hast du errettet mir!“
Der Feuermann doch zu ihr spricht
„Um Lohn tat ich dies nicht
es ist des Feuermanns Beruf
zu üben Menschenpflicht!“
Text: Friedrich Friedreich (Fürth)
Musik: Verfasser unbekannt
in “ Feuerwehrliederbuch „