Ich bin der arme Kunerad
und komm von nah und fern
vom Hartematt, vom Hungerrain
mit Spieß und Morgenstern
Ich will nicht länger sein der Knecht
leibeigen, frönig, ohne Recht
Ein gleich Gesetz will ich han
vom Fürsten bis zum Bauersmann
Ich bin der arme Kunerad
Spieß voran, drauf und dran!
Ich bin der arme Kunerad
in Aberacht und Bann
den Bundschuh trag ich auf der Stang
hab Helm und Harnisch an
Der Papst und Kaiser hört mich nicht
ich halt nun selber das Gericht
es geht an Schloß, Abtei und Stift
nichts gilt als wie die heilge Schrift
Ich bin der arme Kunerad
Spieß voran, drauf und dran
Ich bin der arme Kunerad
trag Pech in meiner Pfann
Heijoh! Nun geht‘s mit Sens und Axt
an Pfaff und Edelmann
Sie schlugen mich mit Prügeln platt
und machten mich mit Hunger satt
sie zogen mir die Haut vom Leib
und taten Schand an Kind und Weib
Ich bin der arme Kunerad
Spieß voran, drauf und dran!
Text; Heinrich von Redern, 1888
Musik: Hans G. Grimm, 1920
in: Jugend-Liederbuch (1931, gesammelt von August Albrecht, Nr. 29)
Auflage 501. bis 530. tausend, Berlin 1931, Arbeiterjugendverlag, Berlin SW 61, Belle-Alliance-Platz 8
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :Das Lied von „des Geyers“ schwarze(n) Haufen entstand vermutlich nach dem Ersten Weltkrieg unter Jugendlichen wobei nicht geklärt ist, ob der Text im bürgerlichen Wandervogel e.V. oder in der Arbeiterbewegung entstand. Die Behauptung im Wikipedia-Artikel, dass die Melodie von dem Hitler-Anhänger und Antisemiten Fritz Sotke stammt, ist falsch. Weder in der in diesen Dingen sehr genauen GEMA-Datenbank, noch in ... weiter lesen...
Liederthema: Freiheitslieder
Liederzeit vor 1920 - Stichwort: Geschichte dieses Liedes: Des Geyers schwarzer Haufen