Der Abt von Philippsbronn
der hat viel Gäst´ geladen
dazu auch eine Nonn´
Er schickt die Magd nach Wein
sie soll vom Besten holen
und das soll Rheinwein sein
Die Magd die holt den Wein
doch als sie wieder zu Hause kam
da war der Schmaus schon aus
Die Magd, die kehrt´ das Haus
und was sie in dem Kehrricht fand?
ein´n Fuchsschwanz, der war rauh
Die Frau, die nimmt den Brand
und schlägt damit der armen Magd
den Fuchsschwanz aus der Hand
Ei Frau, das ist nicht fein
denn was die Magd im Kehrricht find
das muß ihr eigen sein
Lied, das beim Kommersieren gesungen wurde, und zwar etwa so:
Der Abt von Philippsbronn
„Psst“ -bronn – „Pfiff“-bronn – „Schnalz“-bronn – „Schnarch“-bronn
der hat viel Gäst´ geladen
dazu auch eine Nonn´
„Psst“ -nonn – „Pfiff“-nonn – „Schnalz“-nonn – „Schnarch“-nonn
dazu auch eine Nonn´
„….wer aus eigener Bemühung weiß, welch unausgesetztes Studium es erfordert, den »Abt von Philippsbronn« mit »Pst« und Pfiff und Schnalz- und Schnarchgetön (im richtigen Tempo bitte!) zu singen, und wer beobachtet hat, bis zu welcher idealen Vollkommenheit es darin selbst schwächer begabte Talente bringen, der kann den Studiertrieb der kommersierenden Jugend nicht anders achten als hoch (Otto Ernst: Ernsthafte Predigt vom Commersieren )
Text und Musik des Liedes: Verfasser unbekannt
als Pfaff von Fidemannsbrunn schon 1846 in handschriftlichen Liederbüchern überliefert, jedoch mit deutlich erotischem Inhalt
in: Feuerwerker-Liederbuch (1883) Nr. 42